Pastor in Warlin 1679-1709. Johann Köster, geb. zu Warbende 1645, Kantor zu Neubrandenburg 1667, ging nach dem großen Brande daselbst als Kantor nach Zehdenik, wurde zum P. erwählt 1679 Sept. 20, † 1709. Seine Witwe ist Ursula Kantzauwen, der Nachfolger sein Schwiegersohn. - Interessant ist sein und seiner Nachfolger Verhältnis zu ihrem Pfarrbauern. 1700 bewilligte Köster die Verheiratung einer Tochter seines Bauern mit einem Bauersohne aus dem Dorfe, "sofern ihm eine anstandliche Dirn herwieder aus dem Amte gegeben werde." Auch sonst (1760) stand der Priesterbauer zu dem Pastor in Untertänigkeit wie in der Ritterschaft dem Adel gegenüber, doch wurde 1767 nach längeren Verhandlungen festgestellt, daß die Jurisdiktion über die Leibeigenen nicht dem Pastor zustehe. - 1707 zeigte Köster einige Gemeindeglieder wegen Sabbathschändung an: "Ich wohne an der Landstraß und sehe, wie an keinem mehr Fahren und Reisen ist als am Sonntag." Man sieht, daß diese Klage nicht erst durch Eisenbahnen und Sonntagsfahrkarten hervorgerufen ist. |